573 nach Christus
In der Tang-Dynastie retteten dreizehn Mönche dem Tang-Kaiser Li Shimin das Leben und war von nun an das „erste Kloster unter dem Himmel“. In der darauffolgenden Song-Dynastie bewohnten bis zu 2.000 Mönche das Kloster.
Im Jahr 1928 wurde das Kloster ein weiteres und letztes Mal vollständig zerstört, aber ab ca. 1957 wieder aufgebaut.
Heute erstrahlt das Kloster in neuem Glanz, die meisten existierenden Gebäude stammen aus der Ming- und Qing- Dynastie oder wurden völlig neu erbaut.
Man betritt das Kloster durch das bekannte „Bergtor“ an dem das Schild „Shaolin Si“ zu lesen ist. Dieses Schild wurde von Kaiser Kang Xi aus der Qing-Dynastie handgeschrieben.
Direkt hinter dem „Bergtor“ befindet sich die „Halle der Wächter“ mit den beiden Wächterfiguren „Heng“ und „Ha“.
Durchschreitet man diese Halle, sieht man auf der linken Seite den Trommelturm und auf der rechten Seite den Glockenturm. Der Trommelturm enthält die größte Trommel Chinas und der Glockenturm ist geschmückt mit einer 6,5 Tonnen schweren Glocke aus der Ming-Dynastie. Geradeaus befindet sich die Haupthalle des Klosters mit den Statuen der Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Diese Halle ist die Haupthalle für alle buddhistische Aktivitäten wie z.B. die Zeremonien im Kloster. Auf der linken Seite der Haupthalle ist das Gästehaus des Klosters und auf der rechten Seite die große Bibiliothek der buddhistischen Schriften, wo auch der Schattenstein mit dem Abbild Bodhidharmas ausgestellt wird.Die nächste Halle auf der zentralen Achse des Klosters ist der
Wohnraum des Abtes. Man nennt diesen Raum auch „Fang Zhang“, was soviel bedeutet wie „kleiner Raum“ aber auch“oberster Mönch“. Direkt hinter dem „Fang Zhang“ ist der „Pavillion inmitten des Schnee“, die Stelle an dem sich Huike, der Schüler Bodhidharmas den Arm abgehackt haben soll, um seine tiefe Verbundenheit zu Bodhidharma und der Lehre Buddhas zu zeigen. Die „Hall der tausend Buddhas“ oder auch „Pilu Halle“ ist die größte und letzte Halle des Shaolinklosters. An den Wänden sieht man die Malerei „500 Arhats loben Buddha“. Diese Halle wurde lange Zeit für das Kung Fu Training benützt, was man an den teilweise 30cm tiefen Fußabdrücken im Steinboden erkennt. Rechts von der „Pilu Halle“ ist eine kleine Halle mit dem Namen „Chui Pu Halle“. Diese Halle ist voll von Malereien, die die Mönche beim Kung Fu Training, beim Beten und beim Nachgehen ihrer Arbeit zeigen. Auch die geschichtlichen Höhepunkte wie die dreizehn Mönche, die Li Shimin das Leben retteten, wurden hier künstlerisch verewigt.
Ungefähr 300 Meter westlich des Klosters liegt der Pagodenwald „Talin“. Über 240 Pagoden erzählen hier die Geschichte des Klosters. Jeder Abt und einflussreiche Mönch bekommt hier seine letzte Ruhestätte.
Besteigt man den Berg Wuru Feng um zur Bodhidharmahöhle zu kommen, so kommt man am Gründertempel „Chu Zu An“ vorbei, der zu Ehren Bodhidharmas gebaut wurde und das älteste erhaltene Gebäude aus dem Shaolinkomplex darstellt. Die Bodhidharmahöhle selber ist eine Höhle mit knapp 7 Meter auf 3 Meter Grundfläche. In ihr soll Bodhidharma neun Jahre meditierend verbracht haben. Im Jahr 1604 baute man ein Steintor, was schon von Weitem auf die versteckte Höhle hindeutet.